Neun von zehn jungen Frauen in Deutschland verhüten mit der Antibabypille, so das Ergebnis einer kürzlich veröffentlichen Studie. Wie sich herausstellte, wussten die 14- bis 19-Jährigen wenig über alternative Verhütungsmethoden. Durchschnittlich konnten sie nur fünf verschiedene Methoden aufzählen, obwohl ihnen deutlich mehr zur Verfügung stehen. Auch bei Frauen im Alter bis 50 setzt der Untersuchung zufolge ein Großteil auf die Antibabypille.
Der folgende Überblick präsentiert alle gängigen Verhütungsmittel im Schnellcheck – für eine bessere Vergleichbarkeit beginnt er mit der Antibabypille, anschließend folgen Alternativen von der Hormonspirale bis zum Frauenkondom.
1. Die Pille (Mikropille/ Kombinierte Pille)
Die Pille gibt es mit verschiedenen Wirkstoffen, meist werden zwei Hormone kombiniert: je ein Östrogen und ein Gestagen. Dies hat verschiedene Effekte auf den Körper, die im Zusammenwirken eine Schwangerschaft verhindern:
- In den Eierstöcken reift keine Eizelle heran und es findet kein Eisprung statt.
- Der Schleim im Gebärmutterhals wird dick und zäh, so dass keine Spermien in die Gebärmutter gelangen können.
- Die Gebärmutterschleimhaut bleibt dünn, so dass sich dort selbst im unwahrscheinlichen Fall einer Befruchtung keine Eizelle einnisten kann.
Vorteile: Die Anwendung ist vergleichsweise einfach, die Regelblutung wird oft schwächer und weniger schmerzhaft. Bei Mädchen und jungen Frauen mit Akne kann die Pille auch gegen Hautprobleme helfen.
Nachteile: Es können verschiedene Nebenwirkungen auftreten, die von Übelkeit, Schwindel, Brustspannen, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen bis hin zu depressiven Verstimmungen reichen. Auch Veränderungen – meist Abnahme – der sexuellen Lust sind möglich. Eine seltene, aber schwerwiegende Nebenwirkung von kombinierten Pillen ist die Einwicklung einer Thrombose. Starke Raucherinnen sollten die Pille aus diesem Grund nicht einnehmen.
Ein weiterer Nachteil ist, dass Durchfall und Erbrechen in den Stunden nach der Einnahme dazu führen können, dass der Körper die Hormone nicht richtig aufnimmt und der Verhütungsschutz unterbrochen wird. Selbst wer anschließend mit Kondom verhütet, aber in den Tagen vor den Magenproblemen ohne Kondom Sex hatte, kann ungewollt schwanger werden. Im Zweifelsfall sollte der Frauenarzt aufgesucht werden.
Sicherheit: Regelmäßig eingenommen ist die Pille eine sehr zuverlässige Verhütungsmethode. Der Pearl-Index liegt bei 0,1 bis 0,9 (Erklärung siehe unten).
Der Pearl-Index
Der Pearl-Index entspricht der Anzahl der ungewollten Schwangerschaften je 100 Frauen, die ein Jahr lang die gleiche Verhütungsmethode anwenden. Er bietet eine erste Orientierung, ist aber mit Vorsicht zu interpretieren: Es gibt keine Regeln bezüglich der Studien, die ihn ermitteln. So werden teilweise Anwenderfehler mit eingerechnet, teilweise nicht; Studienbedingungen und Probandinnenzahl variieren. Eines steht fest: Jede Verhütungsmethode erfordert verantwortungsvolle Anwenderinnen.
2. Minipille (Östrogenfreie Pille/ Gestagen-Pille)
Die Minipille wirkt ähnlich wie die normale Pille, enthält aber kein Östrogen und hat deshalb in der Regel keinen Einfluss auf den Eisprung. Ausnahmen sind Präparate, die das künstliche Hormon Desogestrel enthalten. Bei der Minipille ist es extrem wichtig, dass sie immer zur selben Uhrzeit eingenommen wird.
Vorteile: Minipillen haben im Allgemeinen weniger Nebenwirkungen als Kombinationspillen. Sie eignen sich besonders für Frauen, die Mittel mit Östrogenen nicht vertragen. Wegen der geringen Hormondosis können sie auch in der Stillzeit eingenommen werden.
Nachteile: Minipillen können Kopfschmerzen, Akne, Brustspannen, verminderte Libido, Übelkeit und Zyklusunregelmäßigkeiten verursachen. Oft verspätet sich die Monatsblutung oder bleibt ganz aus. Zwischenblutungen sind der häufigste Grund, aus denen Frauen zu einer anderen Verhütungsmethode wechseln.
Sicherheit: Der Pearl-Index liegt bei 0,5 bis 3. Voraussetzung für die Zuverlässigkeit ist eine absolut pünktliche Einnahme im 24-Stunden-Rhythmus. Wenn die Minipille länger als drei Stunden zu spät eingenommen wird, nimmt der Schutz deutlich ab, da sich der Schleim vor dem Muttermund schnell verflüssigt.
3. Kupferspirale & Co.
Kupferspirale, Kupferkette und Kupferperlenball zählen zu den sogenannten Intrauterinpessaren, die ohne Hormone auskommen.
- Die Spirale hat eine T-Form, ihr Stamm ist mit Kupferdraht umwickelt (teils auch zusätzlich mit Gold- oder Silberlegierungen).
- Die Kupferkette besteht aus einem Nylonfaden, auf den kleine Kupferröhrchen aufgezogen sind.
- Beim Kupferperlenball sind die Röhrchen auf einem dreidimensionalen Faden-Gebilde angebracht.
So unterschiedlich die Formen sind, so einheitlich ist die Wirkweise: Das Kupfer verändert die Biochemie in der Gebärmutter und hemmt dadurch die Beweglichkeit der Samenzellen. Schafft es ein Spermium trotzdem bis zur Eizelle und befruchtet sie, wirken Kette, Spirale oder Ball als Hindernis, sodass sich die Eizelle nicht einnisten kann. Intrauterinpessare werden vom Frauenarzt eingesetzt und können drei bis fünf, teilweise sogar zehn Jahre in der Gebärmutter verbleiben. Regelmäßige Nachkontrollen sind empfehlenswert.
Vorteile: Nutzerinnen müssen über Jahre nicht an die Verhütung denken und es findet kein Eingriff in den Hormonhaushalt statt. Aufgrund von Weiterentwicklungen eignen sich Intrauterinpessare inzwischen für Frauen jeden Alters, auch solche, die noch kein Kind haben.
Nachteile: Wie bei jedem medizinischen Eingriff besteht ein Infektionsrisiko. Entzündungen treten aber selten auf und wenn, dann größtenteils in den ersten Wochen. Häufiger hingegen kommt es zu verstärkten Menstruationsbeschwerden – vor allem, wenn das Modell nicht zu Form und Größe der Gebärmutter passt.
Sicherheit: Der Pearl-Index liegt bei 0,3 bis 0,7. Anwenderfehler fallen weg. Allerdings können Spirale und Co. in seltenen Fällen unbemerkt ausgestoßen werden. Daher ist es sinnvoll, nach der Periode gelegentlich zu tasten, ob der Faden noch da ist.
4. Diaphragma und Portiokappe
Diaphragmen und Portiokappen sind runde Kappen aus Silikon, die den Samenzellen den Weg in die Gebärmutter versperren. Diaphragmen bedecken den Muttermund und werden von den Scheidenwänden gehalten, Portiokappen sind kleiner und saugen sich zum Teil direkt am Muttermund fest.
Die Kappen werden vor dem Sex eingesetzt – frühestens zwei Stunden vorher, spätestens direkt davor. Zusätzlich muss die Frau ein Verhütungsgel auftragen, das Spermien bewegungsunfähig macht (Spermiostatikum). Nach dem Sex sollten die Kappen mindestens acht Stunden in der Vagina verbleiben.
Vorteile: Diaphragmen oder Portiokappen werden nur bei Bedarf eingesetzt, sie haben keine Nebenwirkungen.
Nachteile: Bei falschem Sitz schützen die Kappen nicht zuverlässig. Deshalb sollten sie erst nach Beratung und Anpassung verwendet werden, zum Beispiel durch den Frauenarzt, in einer Profamilia-Stelle oder in einem Frauengesundheitszentrum. Die zusätzlich empfohlenen Verhütungsgele führen gelegentlich zu Reizungen.
Sicherheit: Der Pearl-Index liegt bei 1,2 bis 8 beim Diaphragma und 4 bis 14 beim FemCap. Ohne Gel steigt das Risiko für Verhütungspannen, dann beträgt der Pearl-Index bis zu 20. Je besser der Sitz und je geübter die Anwendung, desto sicherer ist die Methode.
5. Hormonspirale
Wie die Kupferspirale wird auch die Hormonspirale durch einen Arzt in die Gebärmutter eingesetzt. Dort gibt sie kontinuierlich eine kleine Menge des Hormons Gestagen ab, dadurch wirkt sie ähnlich wie die Minipille (siehe oben). Frauen haben die Wahl zwischen verschiedenen Modellen, die sich in Größe, Hormonmenge und Anwendungsdauer (drei bis fünf Jahre) unterscheiden.
Vorteile: Auch bei der Hormonspirale müssen die Nutzerinnen über eine längere Zeit nicht an die Verhütung denken. Regelschmerzen und die Stärke der Blutung gehen stark zurück. In manchen Fällen bleibt die Regelblutung auch ganz aus.
Nachteile: Die Nebenwirkungen sind vergleichbar mit denen der Minipille. Außerdem kommt es vor allem in den ersten drei Monaten relativ häufig zu Schmier- und Zwischenblutungen.
Sicherheit: Die Hormon-Spirale gilt als fast so sicher wie eine Sterilisation. Ein Arzt sollte jedoch die korrekte Lage im Abstand von sechs Monaten überprüfen. Der Pearl-Index liegt bei 0,16.
6. Symptothermale Methode
Die Zeit im Zyklus, in der eine Frau schwanger werden kann, beträgt nur eine knappe Woche. Die symptothermale Methode dient dazu, diesen Zeitraum zu ermitteln. Dafür ist es notwendig, jeden Morgen die Temperatur zu messen und mindestens ein weiteres Zyklussymptom zu beobachten. Das kann entweder die Analyse des Zervixschleims sein und/oder das Abtasten des Muttermunds.
Die Werte werden in ein Zyklusblatt oder in eine App eingetragen. Die Auswertung zeigt, wann der Eisprung stattfindet und wann die fruchtbare Zeit wieder beendet ist. Genaue Anleitungen und Hinweise finden sich zum Beispiel auf der Homepage Sensiplan oder dem Blog wearetheladies.de.
Vorteile: Die Methode hat keinerlei Nebenwirkungen. Außerdem gibt sie Frauen die Chance, den eigenen Körper und den Zyklus noch besser kennenzulernen.
Nachteile: Man muss sehr verantwortungsbewusst sein und zwei bis drei Zyklen üben, um die Symptome sicher zu erkennen. Unregelmäßige Schlafzeiten, Stress, Alkohol und Fieber können die Temperatur unabhängig vom Eisprung verändern. Wer an den fruchtbaren Tagen Sex haben will, benötigt eine zusätzliche Verhütungsmethode.
Sicherheit: Der Pearl-Index liegt bei 0,3 bis 0,7 – allerdings bei kompletter Enthaltsamkeit in den fruchtbaren Tagen. Hat man währenddessen Sex und verhütet mit Kondomen oder Diaphragma, gilt für diese Zeit der Pearl-Index dieser Methoden. Andere natürliche Verhütungsmethoden, die nur auf einem Symptom basieren – zum Beispiel nur auf der Temperaturmessung -, sind unsicherer.
7. Frauenkondome
Frauenkondome kleiden die Vagina von innen aus. Sie bestehen aus einem (im Vergleich zu Männerkondomen deutlich weiteren) Schlauch aus Nitril oder Polyurethan, an dessen Enden je ein Ring sitzt: Der innere Ring sorgt für Halt tief in der Vagina, der äußere wird über die Schamlippen gestülpt. Zusätzlich sollte man Gleitmittel im Frauenkondom und auf den Penis auftragen.
Frauenkondome können bereits Stunden vor dem Sex eingesetzt werden und nach der Ejakulation länger in der Vagina bleiben. Aber: Genau wie Männerkondome dürfen sie nur einmal verwendet werden.
Vorteile: Frauen können sich selbstbestimmt und eigenständig vor Schwangerschaft und Geschlechtskrankheiten schützen.
Nachteile: Ein Verrutschen beziehungsweise Hineinrutschen passiert leichter als bei herkömmlichen Kondomen. Manche empfinden den äußeren Ring als störend. Außerdem kann es beim Sex knistern – nicht nur im übertragenen Sinne.
Sicherheit: Es gibt nur wenige, nicht repräsentative Studien, die den Pearl-Index zwischen 3 und 25 angeben.
8. Vaginalring
Der weiche Kunststoffring hat einen Durchmesser von etwa fünf Zentimetern und wird wie ein Tampon in die Scheide eingeführt, wo er kontinuierlich Hormone freisetzt. Nach 21 Tagen wird der Vaginalring entfernt. Es folgt eine siebentägige Pause mit einer Abbruchblutung, ähnlich wie bei der Pille. Danach kann der nächste Ring eingesetzt werden. Die Wirkung ist mit der Pille vergleichbar (siehe oben).
Vorteile: Die Anwenderinnen müssen nicht täglich an die Verhütungsmethode denken, sondern nur zweimal im Monat (beim Einsetzen und beim Herausnehmen). Der Vaginalring schützt im Gegensatz zur Pille auch Frauen sicher vor eine Schwangerschaft, die häufig unter Magen-Darm-Beschwerden leiden.
Nachteile: Die Nebenwirkungen sind vergleichbar mit denen der Pille. Bei einigen Frauen kann der Ring zudem Scheidenreizungen und Ausfluss verursachen. In sehr seltenen Fällen kann er außerdem aus der Scheide herausrutschen (beispielsweise beim Geschlechtsverkehr oder Entfernen eines Tampons). Der Ring sollte dann mit lauwarmem Wasser abgewaschen und sofort wieder eingesetzt werden.
Sicherheit: Der Schutz entspricht etwa dem der Pille. Der Pearl-Index liegt bei 0,4 bis 0,65.
9. Dreimonatsspritze
Die Dreimonatsspritze enthält eine hohe Dosis des Hormons Gestagen. Dadurch hemmt sie den Eisprung über einen Zeitraum von etwa acht bis zwölf Wochen. Ein Arzt injiziert das Hormon alle drei Monate in den Gesäßmuskel oder in den Oberarm. Die Spritze greift deutlich stärker in den Hormonhaushalt ein als die Pille. Deshalb wird sie nur in Ausnahmefällen verschrieben, etwa wenn Frauen an chronischen Magen-Darm-Erkrankungen leiden.
Vorteile: Die Methode muss nur wenige Male im Jahr angewendet werden. Einnahmefehler sind ausgeschlossen.
Nachteile: Die Nebenwirkungen ähneln denen anderer gestagenhaltiger Methoden (Minipille, Hormonspirale – siehe oben). Die hohe Dosierung kann jedoch zusätzlich der Knochendichte schaden. Nach dem Absetzen kann es mehr als ein Jahr dauern, bis sich wieder ein normaler Zyklus einstellt. Bei einigen Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck oder Venenentzündungen darf die Spritze nicht genutzt werden.
Sicherheit: Da es keine Einnahmefehler gibt, ist die Sicherheit sehr hoch. Pearl-Index: 0,3 bis 0,88.
10. Hormonimplantat
Beim Implantat handelt es sich um ein biegsames, vier Zentimeter langes Kunststoff-Stäbchen, das ein Arzt unter die Haut am Oberarm schiebt. Das Implantat setzt permanent Hormone frei, die Wirkung ähnelt der Minipille (siehe oben) und hält bis zu drei Jahre an. Danach muss das Stäbchen entfernt oder gewechselt werden. Die Periode kommt während der Zeit unregelmäßig oder bleibt ganz aus. Es können jedoch Zwischenblutungen auftreten.
Vorteile: Das Hormonstäbchen ist auch für Frauen geeignet, die Mittel mit dem Hormon Östrogen nicht vertragen oder unter Magen-Darm-Beschwerden leiden. Einnahmefehler sind ausgeschlossen.
Nachteile: Bei mehr als zehn Prozent der Anwenderinnen treten Nebenwirkungen auf. Sie sind vergleichbar mit denen der Pille (siehe oben). Einige Medikamente wie Breitbandantibiotika, Johanniskraut und Psychopharmaka vermindern die Wirkung des Verhütungsstäbchens. Das Risiko besteht jedoch auch bei anderen hormonellen Verhütungsmitteln. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Hinweise zu Wechselwirkungen in den Packungsbeilagen zu beachten.
Sicherheit: Mit einem Pearl-Index von 0 bis 0,008 gehört das Verhütungsstäbchen zu den sichersten Verhütungsmethoden überhaupt. Voraussetzung ist jedoch, dass das Stäbchen von einem erfahrenen Arzt eingesetzt wurde.
11. Hormonpflaster
Das Verhütungspflaster enthält die Hormone Östrogen und Gestagen, sie werden über die Haut aufgenommen. Es wird für jeweils sieben Tage aufgeklebt und danach durch ein neues Pflaster ersetzt. Nach drei Wochen folgt eine Pause von sieben Tagen, in der eine Entzugsblutung einsetzt. Der Pflasterwechsel sollte immer am gleichen Wochentag geschehen, die Uhrzeit spielt keine Rolle.
Vorteile: Nutzerinnen müssen nicht täglich an die Einnahme denken. Da bei dem Verhütungspflaster die Hormonaufnahme über die Haut erfolgt, ist es besonders geeignet für Frauen, die häufig an Magen-Darm-Erkrankungen leiden.
Nachteile: Die Nebenwirkungen sowie der Einfluss auf die Regelblutung sind mit denen der Pille vergleichbar. Das Thromboserisiko ist jedoch höher. Das Pflaster führt außerdem bei knapp 20 Prozent der Frauen zu einer Rötung der Haut. Diese ist selten so stark, dass es nicht weiter angewendet werden kann.
Sicherheit: Die Sicherheit des Pflasters ist vergleichbar mit der Pille. Bei Frauen mit einem Gewicht von mehr als 90 Kilogramm kann die Sicherheit jedoch abnehmen (mehr Informationen zu hormonellen Verhütungsmitteln und Übergewicht finden Sie hier bei Profamilia).
12. Kondome
Kondome verhindern, dass Spermien in die Scheide gelangen. Die Anwendung dürfte vielen vertraut sein, ansonsten hilft die Packungsbeilage. Wichtig ist, mit zwei Fingerspitzen die Luft aus dem Reservoir zu drücken und festzuhalten, während man das Kondom abrollt. Dabei sollte die Vorhaut zurückgezogen werden. Beim Herausziehen muss das Kondom am Penisschaft festgehalten werden.
Vorteile: Abgesehen von seltenen Latexallergien haben Kondome keine Nebenwirkungen. Sie ermöglichen es, spontan zu sein und sich vor Geschlechtskrankheiten zu schützen. In monogamen Langzeitbeziehungen eignen sie sich auch gut in Kombination mit der symptothermalen Methode (siehe oben).
Nachteile: Manche Paare empfinden Kondome als Lustkiller. Zudem sind sie störanfälliger als andere Methoden. Vorsicht ist bei langen Fingernägeln geboten, bei zu kalten oder zu heißen Aufbewahrungsorten, ölhaltigen Gleitmitteln und Medikamenten gegen Vaginalinfektionen. Und falls der letzte Sex schon etwas länger her ist: Mindesthaltbarkeitsdatum checken!
Sicherheit: Der Pearl-Index liegt bei 2 bis 12. Bei korrekter Anwendung ist das Kondom sehr sicher.
13. Chemische Verhütungsmittel mit Spermiziden
Chemische Verhütungsmittel gibt es in Form von Zäpfchen (Ovula), Tabletten, Verhütungsgels oder -cremes. Alle enthalten Stoffe, die die Spermien hemmen oder sogar abtöten. Chemische Verhütungsmittel werden vor dem Geschlechtsverkehr in die Scheide eingeführt. Bei Zäpfchen und Tabletten dauert es mindestens zehn Minuten, bis sie voll wirksam sind. Die Stoffe reichen nur für einen Samenerguss aus.
Vorteile: Einfach anzuwenden, leicht erhältlich, teilweise ohne ärztliches Rezept in Apotheken und Drogerien. Muss nur bei Bedarf genutzt werden.
Nachteile: Die Mittel können in der Scheide oder am Glied brennen, der Scheidenschleimhaut schaden oder zu einer Scheidenentzündung führen.
Sicherheit: Alleine angewendet sind chemische Verhütungsmittel sehr unsicher. Sie sollten deshalb immer mit einem Diaphragma oder einer Verhütungskappe kombiniert werden. Eine gleichzeitige Nutzung mit Kondomen ist nicht empfehlenswert, da manche Produkte Latex angreifen. Pearl-Index: 3 bis 21.
Hinweis: Die im Text enthaltenen Informationen stammen teilweise von profamilia.deund von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
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