Das EuGH-Urteil zur Rx-Preisbindung vom 19. Oktober 2016 hatdie apothekenpolitischen Diskussionen der vergangenen zweieinhalb Jahregeprägt. Aber was genau passierte eigentlich in den Stunden und Tagen nach derUrteilsverkündung in der Berliner Gesundheitspolitik? Wie wurde die Debatteauf das Rx-Versandverbot gelenkt? In einem neuen Interviewformat,dem DAZ.online-Geschichtentaxi, erklärt der CDU-Arzneimittelexperte, was nachdem Urteil vor sich ging und warum er unbedingt der erste sein wollte, der sichfür das Rx-Versandverbot ausspricht.
Den 19. Oktober 2016 werden viele Apotheker noch sehrgut in Erinnerung haben. In den Morgenstunden verkündete der EuGH, dass sichEU-Versender wie etwa DocMorris oder Shop Apotheke nicht mehr an dieRx-Preisbindung in Deutschland halten müssen. Was die EU-Versender schon seit Jahrentaten, nämlich Rx-Boni anbieten, ist seitdem höchstrichterlich bestätigt. Nurwenige Stunden nach dem Urteil war es der CDU-Arzneimittelexperte MichaelHennrich, der öffentlich reagierte und ein Rx-Versandverbot als Reaktionforderte.
Hennrichs Reaktion kam überraschend: Schließlich hatte sichder Gesundheitsexperte selbst noch etwa ein Jahr zuvor im Bundestag gegen einsolches Verbot ausgesprochen. Außer der Linken gab es im Bundestag auch damalskeine Fraktion, die das Verbot wollte. Wenige Tage nach dem Urteil und einemBesuch der ABDA-Spitze im Bundesgesundheitsministerium (BMG) äußerte sich dannauch der damalige Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU): Auch er forderte das Verbot. Der Restder Geschichte ist bekannt: Die SPD-Bundestagsfraktion und mehrere Ministerien stemmtensich bis zur Bundestagswahl 2017 erfolgreich gegen das Rx-Versandverbot.
Aber was genau passierte in der Unionsfraktion in denStunden und Tagen nach dem Urteil? Welche Überlegungen führten zumRx-Versandverbot? Und hatte man bei CDU/CSU wirklich jemals die Hoffnung, dassdas Verbot politisch realisierbar ist? Oder war alles nur Provokation? In einemneuen Interviewformat, dem DAZ.online-Geschichtentaxi hat Online-ChefredakteurBenjamin Rohrer mit Hennrich über die Entwicklungen im Herbst 2016 gesprochen.Hier sehen Sie das ganze Video:
Quelle: Den ganzen Artikel lesen