Wenn sich vor der Praxis von Marie Opdensteinen Patienten einfinden, die auf das neuartige Coronavirus getestet werden müssen, dann darf keiner von ihnen die Behandlungsräume in Kleinmachnow bei Berlin betreten, um die regulären Patienten im Ärztehaus zu schützen. Die Internistin selbst kommt auf direktem Wege zu den Verdachtsfällen, ein Zelt vor der Praxis fungiert als temporärer Behandlungsraum. Eine pragmatische Lösung für ein komplexes Problem. Aber außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen – für jeden von uns. „Leider beobachte ich in meinem Umfeld, wenn ich spazieren gehe, dass sehr viele Menschen sich noch so verhalten, als ob nichts passiert wäre. Das macht mich auch ein bisschen nervös, aber deshalb ist mir klar, dass wir ganz drastische Maßnahmen brauchen, damit die Leute das allmählich einsehen, dass sie alle, jeder Einzelne, Verantwortung trägt.“ Schon an Karneval sei sie nervös gewesen, berichtet Opdensteinen, und jetzt noch vergleichsweise froh, dass die Infektionszahlen nicht noch höher gegangen sind. Es sei richtig, das Öffentliche Leben stufenweise dichtzumachen. Für unvermeidliche Kontakte hat die Ärztin einen einfachen Rat: Reden Sie aneinander vorbei! „Das Hauptproblem ist der persönliche Kontakt. Wenn man miteinander spricht, am besten so, der andere ist da, zwei Meter Abstand und ich rede nach da und er redet nach da. Also wir reden aneinander vorbei. Die beste Version!“
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