Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie: In Deutschland zeichnet sich eine Entspannung der Corona-Lage ab. In einem Stadtteil in Bordeaux soll derweil wegen einer seltenen Corona-Variante im Schnelltempo geimpft werden. Alle aktuellen News zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.
News zu Corona in Deutschland vom 22. Mai
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Laborthese doch nicht vom Tisch? Wissenschaftler fordern Coronavirus-Ursprung endlich aufzuklären
10.37 Uhr: Oft wurde sie schon als Verschwörungstheorie abgetan – doch so ganz vom Tisch scheint die Laborthese in Hinblick auf den Ursprung von Sars-CoV-2 noch nicht zu sein. Jetzt fordern Wissenschaftler in einem Brief im renommierten Fachmagazin „Science“ der Herkunft des Virus endlich angemessen auf den Grund zu gehen.
Denn wo genau das Virus seinen Ursprung hat und wie es auf den Menschen übergesprungen ist, ist auch nach über einem Jahr Pandemie nicht abschließend geklärt. Bisher gelten Fledermäuse und Schuppentiere, insbesondere das Pangolin, als wahrscheinliche Kandidaten, von denen das Virus auf den Menschen übertragen wurde.
Früh kam aber auch eine Theorie auf, nach der das Virus aus dem Institut für Virologie in Wuhan stammen könnte. Denn dort werden unter anderem auch Coronaviren erforscht. Viele Wissenschaftler und auch die WHO beurteilten es bereits als sehr unwahrscheinlich, dass ein Laborunfall die Ursache für die Corona-Pandemie sei.
Getty Images/Lucas Ninno
Doch nun holen internationale Forscher die These wieder hervor. Sie halten sie zwar nicht für wahrscheinlicher als einen natürlichen Ursprung. Es geht ihnen vielmehr darum, mehr Daten zu sammeln, um die Herkunft sicher bestimmen zu können. In ihrem Brief im Fachmagazin Science schreiben sie daher, dass dringend weitere Untersuchungen angestellt werden müssten, um den Ursprung des Virus endlich zu finden.
„Theorien einer versehentlichen Freisetzung aus einem Labor oder der zoonotische Übergang erscheinen beide weiterhin realistisch“, erklären die Forscher. Es sei aber wichtig, die tatsächliche Herkunft von Sars-CoV-2 zu kennen, um das Risiko weiterer Ausbrüche in Zukunft abzuschwächen.
Die Wissenschaftler gehen auch auf die WHO-Studie ein, die zu diesem Thema bereits 2020 durchgeführt wurde. „Obwohl es keine Befunde gab, die entweder den natürlichen Übersprung oder den Laborunfall bestätigten, bewertete das Team den zoonotischen Übergang von einem Zwischenwirt als ‚wahrscheinlich bis sehr wahrscheinlich‘ und einen Laborunfall als ‚sehr unwahrscheinlich“, erklären die Forscher in ihrem Brief weiter. Dabei sei die Laborhypothese im WHO-Bericht nicht ausgewogen betrachtet worden. Auch WHO Generaldirektor Tedros Ghebreyesus habe das erkannt und daraufhin weitere Untersuchungen gefordert.
Mit ihrem Brief tun es ihm die Wissenschaftler David A. Relman von der Stanford University nun gleich. Sie wollen, dass weitere Daten gesammelt werden – und Gesundheitsämter sowie Forschungslabore ihre Aufzeichnungen der Öffentlichkeit zugänglich machen müssen.
Stadtteil in Bordeaux soll wegen seltener Corona-Variante im Schnelltempo geimpft werden
07.56 Uhr: Im Kampf gegen eine seltene Corona-Variante will die französische Stadt Bordeaux die Bevölkerung des betroffenen Viertels Bacalan im Schnelltempo impfen. In dem Stadtteil seien fast 50 Menschen positiv auf eine "sehr seltene" Covid-19-Variante getestet worden, teilten die Gesundheitsbehörden am Freitag mit. Alle erwachsenen Bewohner von Bacalan erhielten deshalb "bedingungslosen" Zugang zu Impfungen und sollen bereits dieses Wochenende oder spätestens Anfang kommender Woche geimpft werden, sagte Patrick Dehail, medizinischer Berater der regionalen Gesundheitsbehörde.
Die Bemühungen würden später außerdem auf die gesamte Stadt ausgeweitet. "Wir sprechen über eine Variante, die bereits auf nationaler Ebene identifiziert wurde, die aber bisher sehr selten war", sagte Dehail. In Bordeaux wurde die Mutante bislang bei mindestens 46 Menschen nachgewiesen. Am Freitag startete die Stadt Massentests, um mögliche weitere Fälle zu entdecken. Keiner der Infizierten wurde bisher ins Krankenhaus eingeliefert.
Der als VOC 20I/484Q bezeichnete Stamm ist mit der britischen Variante von Covid-19 verwandt, weist aber eine zusätzliche Mutation auf. Diese Mutation (E484K) haben auch die südafrikanische und brasilianische Variante, die als sehr ansteckend gelten und im Verdacht stehen, resistenter gegen die bekannten Impfstoffe zu sein.
Die Variante wurde bislang in der nördlichen Pariser Region sowie in Bordeaux im Südwesten Frankreichs nachgewiesen. In ganz Frankreich sind die Impfungen bislang vor allem auf über 50-Jährige beschränkt. Ab dem 31. Mai können sich alle Erwachsenen in Frankreich impfen lassen.
RKI registriert 7082 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 66,8
Samstag, 22. Mai, 07.29 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 7082 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Samstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 7894 Ansteckungen gelegen. Die 7-Tage-Inzidenz gab das RKI am Samstagmorgen mit bundesweit 66,8 an (Vortag: 67,3; Vorwoche: 87,3).
Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 170 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 177 Tote gewesen.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie insgesamt 3 642 244 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 87 298 angegeben.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Freitagabend bei 0,85 (Vortag: 0,82). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 85 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen. Julian Stratenschulte/dpa
Bund verteidigt Einstufung von Großbritannien als Virusvariantengebiet
23.20 Uhr: Die Bundesregierung hat die Einstufung von Großbritannien als Virusvariantengebiet als nötig bezeichnet. "Dieser Schritt ist hart für Großbritannien, aber er ist notwendig, um die schnelle Ausbreitung der indischen Variante in Deutschland zu verhindern", sagte ein Sprecher von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Freitagabend der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Großbritannien wird ab Sonntag als Virusvariantengebiet eingestuft.
"Wenn wir die Infektionszahlen weiter drücken wollen, müssen wir verhindern, dass ansteckende Virusvarianten diese positive Entwicklung gefährden", sagte der Sprecher. "Erst wenn mehr Menschen geimpft sind, sind wir gegen solche Gefahr gewappnet."
Mit der Einstufung als Virusvariantengebiet wird die Einreise aus Großbritannien nach Deutschland drastisch beschränkt. Fluggesellschaften, Bus- und Bahnunternehmen dürfen ab Sonntag nur noch deutsche Staatsbürger oder in Deutschland lebende Personen nach Deutschland befördern. Für Einreisende gilt eine zweiwöchige Quarantänepflicht, die auch nicht durch negative Tests verkürzt werden kann.
OVG bestätigt Verbot der Demos gegen Corona-Politik in Berlin
22.24 Uhr: Zwei geplante große Demonstrationen von Gegnern der Corona-Politik am Pfingstwochenende in Berlin bleiben verboten. Nach dem Verwaltungsgericht hat auch das Oberverwaltungsgericht (OVG) Berlin-Brandenburg am Freitagabend das Verbot bestätigt. Die negativen Erfahrungen aus der jüngsten Vergangenheit mit dem zu erwartenden Teilnehmerkreis aus der "Querdenker-Szene", rechtfertige die Annahme, dass gerade an den prominenten Orten der Stadt die notwendigen Hygienemaßnahmen nicht eingehalten würden, so das Oberverwaltungsgericht. Die Beschlüsse sind unanfechtbar. Michael Kappeler/dpa
Die Demonstrationen waren für Samstag und Sonntag mit dem Titel "Für Frieden, Freiheit und Grundrechte" und jeweils 16.000 Teilnehmern angemeldet worden. Die Polizei hatte eine Reihe von Demonstrationen am Pfingstwochenende mit der Begründung untersagt, frühere Kundgebungen hätten gezeigt, dass die Demonstranten bewusst die vorgeschriebenen Masken und Abstände ignorieren würden.
Ungeachtet der Gerichtsentscheidung plant die Polizei einen Großeinsatz mit rund 3000 Polizisten am Wochenende. Unterstützung kommt aus anderen Bundesländern und von der Bundespolizei. Man müsse sich auch darauf einstellen, dass sich Demonstranten nicht an Verbote halten würden, hieß es.
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