In der Landesapothekerkammer Niedersachsen hat kürzlich ein Generationenwechsel stattgefunden: Nach 19 Jahren trat Magdalene Linz als Präsidentin ab, jetzt ist die Braunschweiger Apothekerin Cathrin Burs an der Spitze der Kammer. Bei der heutigen Kammerversammlung in Hannover hielt sie ihren ersten Bericht zur Lage. Im Vergleich zu ihrer Vorgängerin tritt sie weniger konfrontativ auf, ist aber in einigen Punkten sehr resolut. Eines ihrer Schwerpunktthemen soll die Novellierung der Approbationsordnung werden.
Wenn man in den vergangenen Jahren zu Versammlungen der Landesapothekerkammer Niedersachsen reiste, konnte man sich stets auf eine kampfeslustige und wortgewandte Präsidentin Magdalene Linz freuen, die sowohl die Politik aber auch die Berliner Standesvertretung teils vehement anging. Doch die Ära Linz ist nach 19 Jahren vorbei: Im Frühjahr dieses Jahres wurde Linz von ihrer Kammer verabschiedet.
Cathrin Burs folgte ihr und leitete am heutigen Mittwoch ihre erste komplette Kammerversammlung. In ihrem Bericht zur Lage wirkt die Braunschweigerin zunächst etwas unsicher, bewies dann bei den einzelnen Themen schnell, dass sie sich längst inhaltlich eingearbeitet hat, um ihren Kolleginnen und Kollegen vom aktuellen Stand der apothekenpolitischen Debatten berichten zu können. Burs ist wortgewandt, wirkt dabei aber kontrolliert und findet in ihrem Vortrag immer wieder einzelne Themen, bei denen man ihr anmerkt, wie viel Herzblut sie als Präsidentin dort investieren wird.
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Burs über Spahn: basisnah, agil, tonangebend
Bestes Beispiel dafür: die Novellierung der Approbationsordnung. Dass sich die Mitgliederversammlung der Bundesapothekerkammer kürzlich dafür aussprach, dass die Novellierung jetzt aktiv angegangen werden soll, findet sie „super“. Dass es aber so lange gedauert hat, bis sich die Apotheker dazu entschlossen haben, ihre Studienordnung zu reformieren, bezeichnet sie als „Possenspiel“. Immer wieder habe die Kammer Niedersachsen Handlungsbedarf angemahnt, so Burs. „Das ist doch ein Possenspiel. Es kann doch nicht sein, dass die Angst vor der Degradierung unseres Staatsexamens uns daran hindert, uns auf diesen steinigen Weg zu begeben.“ Klar ist: Das Staatsexamen in Pharmazie müsse bestehen bleiben, aber inhaltlich gehört das Studium aus Sicht von Burs überprüft.
Auffällig ist auch, dass Burs der Politikstil von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) offenbar zusagt. Spahn sei „basisnah, agil, tonangebend“. Er befinde sich im Dialog mit den Apothekern, das hätten seine Besuche bei der ABDA-MV und beim DAT gezeigt. „Das ist ein Zeichen der Wertschätzung“, so die Präsidentin. Burs sagt das zu, schließlich sei es in Zeiten von Frust und Politikverdrossenheit wichtig, einen guten und engen Kontakt mit den Bürgern zu halten.
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