Die Maskenpflicht im Flugzeug wird nun wohl doch nicht kommen. Das Bundesgesundheitsministerium hat am Freitag für Verwirrung gesorgt. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt laut Robert-Koch-Institut (RKI) bei 234,4 – wobei die Dunkelziffer dennoch hoch bleibt. Alle News finden Sie hier im Corona-Ticker auf FOCUS online.
News zu Corona vom 05. September 2022
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RKI meldet fast 50.000 Corona-Neuinfektionen
Dienstag, 6. September, 05.43 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstagmorgen mit 219,1 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 215,2 gelegen (Vorwoche: 247,3; Vormonat: 417,2). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zur Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 49.709 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 54.504) und 99 Todesfälle (Vorwoche: 119) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen und Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 32.297.537 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Ampelkoalition streicht Maskenpflicht für Flugverkehr aus Infektionsschutzgesetz
17.38 Uhr: Auf Druck der FDP ist die ursprünglich geplante Maskenpflicht im Flugverkehr wieder aus dem Infektionsschutzgesetz gestrichen worden. Das erfuhr das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND/Dienstag) aus Koalitionskreisen. Stattdessen wurde zwischen SPD, Grünen und FDP vereinbart, dass Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eine Ermächtigungsgrundlage bekommt, um die Maskenpflicht in Flugzeugen doch noch per Verordnung erlassen zu können. In den Kreisen wurde allerdings darauf hingewiesen, dass auch eine Verordnung die Zustimmung aller Ressorts benötigt, also auch der FDP-geführten Ministerien. „Damit ist die Maskenpflicht im Flugverkehr de facto tot“, hieß es.
Zudem wurde den Angaben zufolge vereinbart, dass Patientinnen und Patienten künftig auch in Arztpraxen FFP2-Masken tragen müssen, nicht nur in Kliniken und Pflegeeinrichtungen.
Söder will das Oktoberfest ohne Maske besuchen
Montag, 5. September, 05.37 Uhr: Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder will das Oktoberfest ohne Atemschutzmaske besuchen. „Ich komme ohne Maske“, sagte der CSU-Chef der „Bild“-Zeitung (Montagsausgabe). Jeder solle „eigenverantwortlich entscheiden, ob und wie er die Wiesn besucht“. Die Corona-Lage sei „derzeit stabil“, es gebe „keine wachsende Belastung in den Krankenhäusern“, sagte Söder. Wochit/Getty Images Söder wirft Ampelkoalition „Umerziehung der Bevölkerung“ vor
Beim Oktoberfest in München gilt nach derzeitigem Stand keine Maskenpflicht. Die Wiesn findet vom 17. September bis zum 3. Oktober statt. In den vergangenen beiden Jahren war sie wegen der Corona-Pandemie ausgefallen.
13.15 Uhr: Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat vor einem Chaos wegen der Attestpflicht für Schüler nach einer Corona-Infektion gewarnt. „Die Bundesregierung muss das neue Infektionsschutzgesetz so fassen, dass Kinder und Jugendliche nicht jedes Mal ein ärztliches Attest benötigen, um wieder in die Schule oder in die Kindertageseinrichtung zurückkehren zu dürfen“, sagte der CSU-Politiker der „Augsburger Allgemeinen“ (Samstag). „Ein negativer Schnelltest sollte ausreichen.“ Der jetzige Entwurf sei praxisuntauglich, belaste die Ärzte und benachteilige Kinder und Jugendliche.
Neuer Corona-Impfstoff – Länder erwarten keinen großen Andrang
Sonntag, 4. September, 10.10 Uhr: Beim Verabreichen der neuen, an Omikron angepassten Impfstoffe wollen die Bundesländer vor allem auf niedergelassene Ärzte und Impfstellen setzen – mit einem großen Andrang rechnen sie aber nicht. Das geht aus einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter den Ländern hervor. Impfungen in Apotheken dürften dagegen kaum eine Rolle spielen.
Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hatte am Donnerstag grünes Licht für die beiden Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna gegeben, die an den Subtyp BA.1 der Omikron-Variante des Coronavirus angepasst sind. Am Freitag ließ die EU-Kommission die Vakzine zu. BA.1 spielt in Deutschland zwar keine Rolle mehr, Experten gehen aber davon aus, dass die neuen Impfstoffe auch einen Vorteil gegen den derzeit dominierenden Subtyp BA.5 bringen. Eine Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) gibt es allerdings noch nicht. Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa Es gibt einen neuen, an Omikron angepassten Impfstoff.
Schon in den beiden Wochen ab diesem Montag sollen rund 14 Millionen Dosen des BA.1-Präparats von Biontech/Pfizer und Moderna kommen. Wie der Impfstoff in die Arme der Menschen kommt, organisieren die Länder und die Kommunen. Im Detail unterscheiden sich die Strategien.
Während etwa in Nordrhein-Westfalen, die einst 53 Impfzentren bereits im Herbst vergangenen Jahres ihren Betrieb eingestellt hatten, gibt es in Bayern derzeit trotz geringer Impfnachfrage noch 80 Impfzentren – teils mit eingeschränkten Öffnungszeiten. „Wir können in Bayern zügig mit den Impfungen beginnen, sobald der angepasste Impfstoff im September angekommen ist“, sagte der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU).
Auch Mecklenburg-Vorpommern hält an Impfzentren fest, die zunächst noch bis April 2023 laufen sollen. Insbesondere für Menschen, die keinen Hausarzt oder aufgrund eingeschränkter Mobilität keinen Zugang zu einer Arztpraxis hätten, seien die Impfzentren und mobilen Teams ein wichtiges Angebot, teilte das Gesundheitsministerium Mecklenburg-Vorpommerns mit.
In Sachsen werden die 13 Impfstellen aufgestockt. Auf Anfrage teilte das Sozialministerium in Dresden mit, dass die bestehenden Impfstellen zur kühlen Jahreszeit besonders personell verstärkt werden sollen.
In Bremen gibt es noch vier zentrale Impfstellen, ein Kinderimpfzentrum, mobile Teams und Impffahrzeuge, wie das Gesundheitsressort mitteilte. Man könne „auch bei kurzfristig steigender Nachfrage die Kapazitäten hochfahren“, teilte eine Sprecherin mit.
Auch wenn in den Ländern die Vorbereitungen für die Impfungen mit den neuen Vakzinen bereits laufen, wollen sie ihre vorhandenen Impf-Kapazitäten noch nicht vollständig hochfahren. Schleswig-Holstein etwa hat ausgerechnet, auf wie viele Impfungen die Kapazitäten ausgeweitet werden können: „Bei Bedarf können vorhandene Kapazitäten (Impflinien) und die Öffnungszeiten in den vorhandenen Impfstellen aufgestockt werden“, erklärte das Gesundheitsministerium in Kiel. Demnach sei es dann möglich, innerhalb von sechs Wochen mehr als 1,8 Millionen Impfungen durchzuführen.
Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) geht davon aus, dass die vorhandenen Kapazitäten in seinem Bundesland ausreichen. Eine massenhafte Impfung wie Anfang 2021 erwarte das Land aktuell nicht. Für den Fall können die Impfkoordinatoren in jeder Stadt und jedem Landkreis die Infrastruktur hochfahren, hieß es.
Auch in Thüringen werden die Kapazitäten abgesehen von zwei Städten – Erfurt und Gera – vorerst nicht hochgefahren. Dort seien die Öffnungszeiten nicht reduziert worden, so der Impfmanager der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), Jörg Metz. Gerade sei die Bereitschaft, sich zu impfen, gering. „Wenn die Nachfrage wieder größer wird, werden wir reagieren“, sagte Mertz. Das Bundesland hat die Impfstellen bereits halbiert. Unklar sei, wie sich die Zulassung von Impfstoffen, die auf die Spielarten der Omikron-Varianten angepasst sind, auf die Nachfrage auswirke.
In Hamburg, Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt werden die Corona-Impfstoffe vorrangig über die Arztpraxen verimpft. Impfzentren gebe es in Hamburg nur noch zwei, die bei einer größeren Nachfrage personell verstärkt werden können, erklärte die Gesundheitsbehörde. „Wir haben uns schon bei dem Aufbau der beiden Impfzentren und des mobilen Angebots darauf vorbereitet, die Kapazitäten hochzuskalieren“, hieß es dort mit Blick auf den Herbst.
Auch das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen setzt vor allem auf Impfungen in den Arztpraxen. Dies ermögliche eine flexible Steuerung des lokalen Impfgeschehens und orientiere sich an der Nachfrage, teilte das nordrhein-westfälische Sozialministerium auf Anfrage mit. Den Angaben zufolge könne das Impfen bei Bedarf im Herbst kurzfristig wieder deutlich hochgefahren werden. Das Bundesland besitze Ressourcen, innerhalb 14 Tagen „wöchentlich mindestens 250 000 Impfungen durchzuführen – ergänzend zum Angebot in Arztpraxen und bei Betriebsärztinnen und -ärzten.“ Auch Hessen unterhält nach eigenen Angaben seit Ende September 2021 keine landeseigenen Impfzentren mehr.
In den NRW-Nachbarbundesländern Rheinland-Pfalz und Niedersachsen sind auch etliche mobile Impfteams unterwegs. Rund 150 sind es derzeit allein in Niedersachsen. In Rheinland-Pfalz könne das Deutsche Rote Kreuz mit seinen mobilen Teams rund 35 000 Menschen pro Monat impfen – vor allem in Altenheimen, wie das Gesundheitsministerium in Mainz mitteilte. Hinzu kämen 26 stationäre Impfangebote und sechs Impfbusse mit insgesamt rund 200 000 Impfungen pro Monat.
Diese Ausnahmen gelten im Herbst bei der Maskenpflicht
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