Gesundheit

Corona in Deutschland: Steinmeier verleiht Virologe Drosten Verdienstorden

Die Corona-Pandemie hat Deutschland und die Welt weiterhin fest im Griff: Die Zahl der Ansteckungen mit dem Virus steigt fast überall wieder an – in Deutschland entstehen immer wieder neue Infektionsherde. Alles Wichtige zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

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Topmeldungen zur Corona in Deutschland und der Welt:

  • Bundespräsident verleiht Virologe Drosten Verdienstorden (11.28 Uhr)
  • Stadt in Bayern schließt alle Schulen und Kitas (10.53 Uhr)
  • Mehr als 1100 neue Corona-Fälle in Deutschland – R-Wert fällt auf 1,06 (19.09 Uhr)

Corona in Deutschland: Hamm führt Maskenpflicht für weiterführende Schulen ein

12.58 Uhr: Die Stadt Hamm führt angesichts stark steigender Neuinfektionszahlen ab diesem Mittwoch wieder eine Maskenpflicht für Lehrer und Schüler an weiterführenden Schulen ein. Das gelte für zunächst zwei Wochen und nur dann, wenn baulich ein Mindestabstand von 1,50 Metern nicht gewährleistet sei. Das sagte Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann (CDU) in einer Video-Pressekonferenz. Zudem dürfen ab Mittwoch im öffentlichen Raum nur noch fünf Personen oder Personen aus zwei Haushalten zusammenkommen.

Surftipp: Virus-Krise live: Söder äußert sich zur Erweiterung der Maskenpflicht in Bayern

Helge Braun will Corona-Schutzmaßnahmen verständlicher machen

12.18 Uhr: Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) will die Kriterien für Corona-Schutzmaßnahmen verständlicher, verlässlicher und logischer machen. Nach Informationen von FOCUS Online will er am liebsten erreichen, dass Länder bei ähnlicher Entwicklung von Fallzahlen ähnlich reagieren. „Kohärenz“ nennt das der oberste Corona-Manager von Bundeskanzlerin Angela Merkel. „Der Bund unterstützt die Länder dabei gerne mit wissenschaftlicher Expertise“, heißt es im Kanzleramt. Der erhoffte Vorteil: Landes- oder auch Kommunalpolitiker müssten sich nicht für jede einzelne Entscheidung rechtfertigten, sondern könnten auf empfohlene vorgegebenen Kriterien verweisen. dpa/Sven Hoppe/dpabild Helge Braun (CDU), Chef des Bundeskanzleramtes und Bundesminister für besondere Aufgaben.

Solche passgenauen Regelungen, die ab einer festgelegten Schwelle für einzelne Bereiche greifen, könnten auch verhindern, dass Städte, die fast keine Corona-Fälle haben, die harten Schutzmaßnahmen anderer nicht mitmachen müssten.

Gestern sprach Braun in der wöchentlichen Schalte – immer montags ab 13 Uhr – mit den Chefs der Staatskanzleien der Länder über die Lage. Meldungen, es habe dabei „Zoff“ gegeben, wurden zurückgewiesen. „Ich war die ganze Zeit dabei, an Zoff kann ich mich nicht erinnern“, sagte ein Teilnehmer auf Nachfrage. Man teile aber die Sorge über die Entwicklung der letzten Wochen. Die Corona-Zahlen steigen vielerorts deutlich an. Mancherorts – wie in Berlin-Friedrichshain und in München – sogar bedrohlich deutlich. Am 29. September wird Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ab 14 Uhr erneut mit den Ministerpräsidenten der Länder beraten.

TOP-NEWS: Steinmeier verleiht Virologe Drosten Verdienstorden

11.12 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird den Berliner Virologen Christian Drosten am 1. Oktober mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ehren. Das geht aus einer Mitteilung des Bundespräsidialamts hervor. Der Wissenschaftler würde "eine herausragende Rolle bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie" spielen.

Mit ihm ausgezeichnet werden unter anderem auch der Landrat von Heinsberg, Stephan Pusch, für sein Krisenmanagement im ersten Corona-Hotspot Deutschlands, die Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim und der Ex-Fußballer Thomas Hitzlsperger. Insgesamt werden 15 Bürgerinnen und Bürger die Auszeichnung erhalten. dpa Der Berliner Virologe Christian Drosten.

TOP-NEWS: Corona in Deutschland: Stadt in Bayern schließt alle Schulen und Kitas

10.53 Uhr: Die Kleinstadt Bad Königshofen im Grabfeld schließt nach hohen Infektionszahlen infolge einer Hochzeitsfeier alle Schulen und Kitas sowie alle Alten- und Pflegeheime. Das teilte der 1. Bürgermeister, Thomas Helbling, auf mit. Die 6000-Einwohner-Stadt in Unterfranken ist die erste Stadt in Bayern, die diesen Schritt geht. Am Vorabend waren zwölf weitere Corona-Fälle gemeldet worden.

Zunächst gilt die Maßnahme nur für einen Tag. Betroffen sind sechs Schulen und drei Kitas. "Unser größtes Anliegen war es, derartige Schritte zu vermeiden, allerdings muss nun die Sicherheit und der Schutz aller Bürger und Bürgerinnen oberste Priorität haben", so der Bürgermeister.

Ethikrat lehnt Corona-Immunitätsnachweis derzeit klar ab

10.11 Uhr: Der Deutsche Ethikrat lehnt eine Einführung von Immunitätsnachweisen für das Coronavirus derzeit klar ab. Grund seien "erhebliche Unsicherheiten" über die Immunität und die Aussagekraft von Antikörpertests, erklärte das unabhängige Beratergremium in einer am Dienstag in Berlin vorgelegten Stellungnahme. Zugleich sollten frei verkäufliche Tests zum Nachweis einer Unempfindlichkeit gegen das Coronavirus wegen "zweifelhafter Verlässlichkeit" und eines daraus folgenden Gefährdungspotenzials strenger reguliert werden.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte den Ethikrat im Frühjahr um eine Stellungnahme gebeten. Hintergrund war breite Kritik an ursprünglichen Plänen, dass Immunitätsausweise auch Ausnahmen von Alltagsbeschränkungen ermöglichen könnten. Spahn zog die Pläne auch nach scharfem Protest des Koalitionspartners SPD zurück.

Das Nein des Ethikrats zu Corona-Immunitätsnachweisen zum jetzigen Zeitpunkt fiel einstimmig aus. Für den Fall, dass eine Immunität künftig hinreichend verlässlich nachweisbar sein sollte, gab es demnach unterschiedliche Auffassungen, inwiefern eine Einführung solcher Bescheinigungen zu empfehlen wäre. Dem Gremium gehören 26 Wissenschaftler und Experten verschiedener Fachrichtungen an. Sie werden vom Bundestagspräsidenten berufen.

TOP-NEWS: Nächster Corona-Ausbruch in Hamburger Bar: 16 Gäste positiv getestet

09.34 Uhr: In einer Bar im Hamburger Schanzenviertel hat es einen weiteren Corona-Ausbruch gegeben. Nach Informationen von NDR 90,3 sind 16 Menschen positiv getestet worden, alle hatten sich zuvor in der Bar "Le Vou" in der Juliusstraße aufgehalten. Bisher sind den Behörden demnach 60 Kontaktpersonen bekannt, weitere werden noch ermittelt. Nach Angaben des Bezirksamts Altona sind bislang weder Servicekräfte noch Türsteher betroffen, die Infektionen gingen offenbar von Gästegruppen aus. Neben den 16 positiv Getesteten befinden sich fünf weitere Betroffene in Quarantäne.

Es gibt in der Bar elektronische Kontaktlisten, das Bezirksamt bittet trotzdem alle Gäste, die sich in der Nacht vom 11. auf den 12. September zwischen 22.30 und 3 Uhr sowie in der Nacht vom 12. auf den 13. September zwischen 22 und 4 Uhr in der Bar aufgehalten haben, das Gesundheitsamt Altona unter der Rufnummer 040 428112000 zu kontaktieren.

Am Montag wurde bekannt, dass sich in der Bar "Katze" auf dem Schulterblatt bislang 13 Menschen mit Corona infiziert haben. Laut Sozialbehörde wurden die meisten Besucher dort mittlerweile erreicht, rund 100 hatten falsche Kontaktdaten angegeben.

TOP-NEWS: Regierung: Deutschland befindet sich gerade in entscheidender Pandemie-Phase

06.12 Uhr: Die Bundesregierung ruft zu „höchster Achtsamkeit“ auf und bereitet weitere Regelungen vor, die auch auf mehr Testmöglichkeiten zielen. Politik und Bürger hätten es jetzt in der Hand, „ob sich die Infektionszahlen wieder unkontrolliert ausbreiten“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Deutschland sei „in einer Phase der Pandemie, in der sich entscheiden wird, wie wir in diese Winter- und Herbstmonate hineingehen“. In einigen Regionen wappnen sich Kommunen bereits für Krisenmaßnahmen. So plant Bayerns Landeshauptstadt München auch eine Maskenpflicht auf manchen Plätzen für den Fall weiter hoher Corona-Zahlen.

Seibert sagte, nach der Ferienzeit komme es „vermehrt zu Ansteckungen und Übertragungen innerhalb Deutschlands“. Zugleich gebe es in Nachbarländern ein teils noch deutlich höheres Infektionsgeschehen. Er betonte nach Beratungen des Corona-Kabinetts der zuständigen Minister mit Merkel, dass bei weiteren Öffnungsschritten generell „große Vorsicht“ angebracht sei. Ziel bleibe es, Infektionsketten nachvollziehen und unterbrechen zu können – ab einer gewissen Zahl täglicher Infektionen sei das kaum noch oder nicht mehr zu leisten. dpa/Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa Verweist auf einen Beschluss der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten: Regierungssprecher Steffen Seibert.

TOP-NEWS: Studie: Anhaltende Erschöpfung als Corona-Folge wohl recht verbreitet

Dienstag, 22. September, 06.07 Uhr: Einer kleinen Studie zufolge könnte anhaltende Müdigkeit und Erschöpfung eine recht häufige Folge überstandener Covid-19-Erkrankungen sein. Frauen seien dabei häufiger betroffen als Männer, berichten Forscher um Liam Townsend vom renommierten Trinity College in der irischen Hauptstadt Dublin. Von 128 einbezogenen Patienten fühlten sich demnach etwas mehr als die Hälfte nach der Genesung noch für Wochen abgeschlagen. Ein Zusammenhang mit der Schwere der Erkrankung war nicht erkennbar, wie das Team im Vorfeld einer Konferenz zu Corona-Themen mitteilte.

Die Teilnehmer waren nach im Mittel zehn Wochen nach der Genesung in die Analyse einbezogen worden. 67 Prozent aller Probanden mit Ermüdungssyndrom waren weiblich. Häufiger betroffen waren zudem Menschen, bei denen früher Angstzustände oder Depressionen diagnostiziert worden waren. Von 61 Teilnehmern ohne andauernde Abgeschlagenheit hatte nur einer bereits eine solche psychische Störung. Von 67 Personen mit anhaltender Müdigkeit hatten neun zuvor Angstzustände oder Depressionen.

Die Teilnehmer waren im Durchschnitt 50 Jahre alt. Zusammenhänge etwa mit Entzündungswerten im Blut schlossen die Experten aus. Sie plädieren dafür, das Phänomen genauer zu untersuchen. Die Forscher wollten ihre Ergebnisse auf einer Online-Konferenz zum Coronavirus präsentieren, die vom 23. bis 25. September stattfindet. dpa/Uwe Anspach/dpa Zwei Mitarbeiterinnen im Labor einer mobilen Corona-Teststation in Mannheim.

Bericht: Reinland-Pfalz will Corona-Ampel einführen

22.18 Uhr: Die rheinland-pfälzische Landesregierung will in Kürze eine Corona-Ampel einführen. Hierzu arbeitet sie zusammen mit Städten und Gemeinden an einem entsprechenden Konzept, wie die "Rhein-Zeitung" in ihrer Dienstagsausgabe berichtet. Das Konzept soll demnach bis zu den Herbstferien vorgestellt werden. "Es geht um eine flächendeckende Einteilung verschiedener Warn- und Gefahrenlevel in Rheinland-Pfalz", teilte die Staatskanzlei der Zeitung mit. Für welches Ampelmodell sich Rheinland-Pfalz entscheidet, stehe noch nicht fest.

In Berlin gibt es bereits ein solches Konzept. Darunter muss man sich drei Ampeln vorstellen: eine für die Reproduktionszahl (kurz R-Wert, beschreibt, wie viele Menschen eine infizierte Person im Mittel ansteckt), eine für Neuinfektionen im Verhältnis zur Einwohnerzahl in den vergangenen sieben Tagen und eine für die Belegung von Intensivstationen mit Covid-19-Patienten. Nach der Berliner Corona-Ampel müssen erst Maßnahmen erörtert und vorbereitet werden, wenn zwei der drei Indikatoren gelb sind. Stehen zwei von drei Indikatoren auf Rot, sind Maßnahmen zur Eindämmung der Infektionen umzusetzen.

Corona in Deutschland: Mehr als 1100 neue Fälle in Deutschland

19.09 Uhr: In Deutschland haben sich bislang 173.139 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, wie aus Daten der Landesgesundheits- und Sozialministerien hervorgeht. Am Montag lag die Zahl der Neuinfektionen bei 1134. Für einen Montag ist das ein sehr hoher Wert. Allerdings waren am Montag vergangener Woche sogar noch mehr Neuinfektionen gemeldet worden (+1272).

Bislang sind 9361 Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben. Laut Robert Koch-Institut sind 242.200 Menschen, die sich mit dem Virus infiziert hatten, wieder genesen. Somit sind rund 21.600 Menschen akut infiziert. Am Vortag waren es noch mehr als 21.900.

Allerdings ist zu beachten, dass einige Gesundheitsämter ihre Zahlen bereits am Montagmorgen melden und daher nicht alle Fälle vom Montag in den Datenbanken erfasst sind.

Der R-Wert fiel laut RKI leicht, von 1,22 auf 1,06. 100 Infizierte stecken somit im Schnitt 106 weitere Personen an.

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 47.345 (+246) / 1871 Todesfälle (+0)
  • Bayern: 65.068 (+167) / 2647 Todesfälle (+1)
  • Berlin: 13.256 (+148) / 227 (+0)
  • Brandenburg: 4123 (+0) / 173 Todesfälle (+0)
  • Bremen: 2223 (+31) / 59 Todesfälle (+0)
  • Hamburg: 7229 (+65) / 239 Todesfälle (+0)
  • Hessen: 17.637 (+51) / 544 Todesfälle (+0)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 1123 (+18) / 20 Todesfälle (+0)
  • Niedersachsen: 18.922 (+38) / 669 Todesfälle (+0)
  • Nordrhein-Westfalen: 65.230 (+153) / 1845 Todesfälle (+0)
  • Rheinland-Pfalz: 10.147 (+41) / 247 Todesfälle (+0)
  • Saarland: 3284 (+8) / 176 Todesfälle (+0)
  • Sachsen: 6720 (+112) / 226 Todesfälle (+1)
  • Sachsen-Anhalt: 2460 (+37) / 66 Todesfälle (+0)
  • Schleswig-Holstein: 4434 (+14) / 161 Todesfälle (+0)
  • Thüringen: 3938 (+5) / 189 Todesfälle (+0)

Gesamt (Stand 21.09.2020, 18.53 Uhr): 273.139 (9361 Todesfälle)

Vortag (Stand 20.09.2020, 18.40 Uhr): 272.005 (9359 Todesfälle)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 242.200

Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei 21.578 (-347)

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (Stand 20.09.): 1,06 (Vortag: 1,22)

Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 268 (Vortag: 269)

Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 148 (Vortag: 144)

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