Gesundheit

Corona-Pandemie: Zwei Großstädte wollen mögliche Notbremse früher ziehen

Die Coronavirus-Pandemie hält die Welt und Deutschland in Atem: Mehr als drei Millionen Menschen haben sich bereits mit dem neuartigen Virus-Erreger Sars-CoV-2 infiziert – 164.841 davon in Deutschland.

Die beiden Großstädte Magdeburg und Halle in Sachsen-Anhalt wollen im Fall eines neuen Corona-Ausbruchs eher mit Beschränkungen reagieren als von Bund und Ländern verabredet. Das kündigten die Oberbürgermeister am Mittwoch an. Halle würde eingreifen, wenn es in einer Woche 35 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner gäbe, sagte der parteilose OB Bernd Wiegand. Diese Anzahl sei in den vergangenen Wochen der Spitzenwert gewesen.

Mit Blick auf die Einwohnerzahl der Stadt wäre dieses Verhältnis bei etwa 85 neuen Fällen pro Woche erreicht. Auch Magdeburg würde frühzeitig eingreifen, sagte Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD). "Aber nicht, indem wir die ganze Stadt lahmlegen." Vielmehr müsse lokal entschieden werden, wie die Situation eingedämmt werden könne.

Bei Beratungen von Bund und Ländern einigten sich die Vertreter nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch darauf, dass die Länder bei größeren Ausbrüchen konsequente Verschärfungen der Corona-Regeln garantieren sollen. Entsprechende Beschränkungen sollen demnach ab 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche greifen.

Fitnessstudios in NRW dürfen schon ab 11. Mai öffnen

Nordrhein-Westfalen erlaubt schon ab diesem Donnerstag wieder kontaktlosen Breitensport und den Trainingsbetrieb im Freien. Das kündigte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Mittwoch in Düsseldorf nach einer Bund-Länder-Schalte zur Corona-Krise an. Voraussetzung ist die Einhaltung von 1,5 Metern Abstand zwischen den Sportlern.

Fitnessstudios, Tanzschulen und Kursräume von Sportvereinen dürfen in Nordrhein-Westfalen ab dem 11. Mai unter strengen Auflagen öffnen. Ab dem 20. Mai dürfen Freibäder öffnen – allerdings mit Ausnahme von Spaßbädern. Ab dem 30. Mai dürfen Sportbegeisterte auch in Sparten mit unvermeidbarem Körperkontakt wieder ihren Sport ausüben. Auch die Hallenbäder dürfen ab dem 30. Mai wieder den Betrieb aufnehmen.

Theater, Opern und Kinos dürfen in Nordrhein-Westfalen ab dem 30. Mai unter Auflagen wieder öffnen. Der Mindestabstand von 1,5 Metern zwischen Besuchern müsse allerdings gewährleistet werden, so Laschet. Durch den verstärkten Einsatz von Ordnern seien Ansammlungen im Warte- und Pausenbereich zu verhindern.

Gaststätten dürfen ab dem 11. Mai wieder öffnen. Die Erlaubnis werde für den Innen- und den Außenbereich gelten, so Laschet. Hotels dürfen ab dem 21. Mai auch für Touristen öffnen. Voraussetzungen sind die Einhaltung des Sicherheitsabstands sowie ein Hygiene- und Infektionsschutzkonzept.

Alle Grundschüler in NRW sollen nun doch ab dem 11. Mai in einem tageweisen Wechsel in die Klassenräume zurückkehren. Um das Datum hatte es zuvor Unstimmigkeiten in der schwarz-gelben NRW-Koalition gegeben.

Rheinland-Pfalz kündigt Lockerungen an

Die Kontaktbeschränkungen in der Corona-Krise bleiben in Rheinland-Pfalz vorerst bestehen – werden aber etwas gelockert. Künftig dürften sich wieder Menschen aus zwei Haushalten miteinander treffen, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Mittwoch in Mainz nach einer Schalte der Regierungschefs aus Bund und Ländern.  

Die Schulen in Rheinland-Pfalz werden zum 25. Mai für weitere Klassen geöffnet. Dazu gehören auch die dritten Klassen der Grundschulen sowie Klassen der Sekundarstufe I in den weiterführenden Schulen, teilte Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) mit.

Ab sofort sind auch der Freizeit- und Breitensport im Freien wieder erlaubt. Wettkämpfe dürfe es aber noch nicht geben, so Dreyer. Bestimmte Individual- und Paarsportarten wie Tennis oder Golf waren schon seit 20. April erlaubt gewesen.

Die besonders unter der Corona-Krise leidenden Gastronomiebetriebe in Rheinland-Pfalz können unter Auflagen ab dem 13. Mai wieder öffnen.

Zuvor hatte die Landesregierung wieder Besuche in Alten- und Pflegeheimen erlaubt. Ab 7. Mai sei ein Gast für maximal eine Stunde pro Tag erlaubt, sagte Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD). Die neue Verordnung gelte zunächst für 14 Tage.

Thüringen lockert Kontaktbeschränkungen

Thüringen lockert die Kontaktbeschränkungen und lässt wieder Treffen von Menschen aus zwei verschiedenen Haushalten zu. Das sagte Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) am Mittwoch nach einer Telefonschaltkonferenz der Ministerpräsidenten der Länder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

Alle weiteren Meldungen zur Corona-Krise und dem Kampf gegen die Verbreitung des Coronavirus finden Sie im News-Ticker von FOCUS Online.

Erst sommerliche Temperaturen, dann Blitzeis – Eisheilige bringen heftige Gewitter

The Weather Channel Erst sommerliche Temperaturen, dann Blitzeis – Eisheilige bringen heftige Gewitter

 

Alle wichtigen Meldungen zum Coronavirus im FOCUS-Online-Newsletter. Jetzt abonnieren.

 
 
 

Quelle: Den ganzen Artikel lesen