In England sollen Patienten mit geringfügigen Gesundheitsstörungenmöglichst nicht mehr zum Arzt, sondern direkt in die Apotheke gehen. So will esder National Health Service – und er will auch dafür zahlen. Was die englischen Apothekerin Zukunft in der Primärversorgung sonst noch alles leisten sollen,ist in dem Rahmenvertrag für die nächsten fünf Jahre nachzulesen.
Diebritische Pharmazie galt schon immer als fortschrittlich, vor allem inklinischen Belangen. Nun legen die öffentlichen Apotheker noch eine Schippedrauf, im Einvernehmen mit dem National Health Service (NHS), der genau das von denApothekern erwartet und will. Im Oktober tritt ein neuer, fünfjährigerRahmenvertrag des Pharmaceutical Services Negotiating Committee (PSNC) mit demNHS in Kraft.
Wie der NHS schreibt, markiert dieser den Anfangeines „fundamentalen Shifts“ hin zur mehr klinischen Dienstleistungen derApotheker. Nach dem Willen des NHS sollen sich die 11.500 Apotheken in England „alsvollwertiger Partner in der Primärversorgung und als erste Anlaufstelle fürgeringfügige Gesundheitsstörungen und Gesundheitsberatung etablieren“. DerRahmenvertrag beschreibt, für welche Aufgaben sich die öffentlichen Apotheker indiesem Sinne in den nächsten fünf Jahren rüsten sollen.
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Das Herzstück ist der neue NHS Community Pharmacist ConsultationService (CPCS) für die Akutversorgung. Über die NHS Sammelnummer 111 sollen diePatienten bei geringfügigen Gesundheitsstörungen, wie Ohrenschmerzen oderHalsschmerzen, noch für denselben Tag einen Termin in der Apotheke vereinbarenkönnen. Auch Hausärzte und Notfalleinrichtungen sollen Patienten an dieApotheken überweisen können. Dies wird bereits in einer Pilotphase erprobt undkönnte schon im April 2020 flächendeckend möglich sein. Der NHS schätzt, dass mitdem Community Pharmacist Consultation Service bis zu sechs Prozent allerHausarztbesuche in eine Offizinapotheke überführt werden könnten. Das sind biszu 20 Millionen Termine pro Jahr, was den Druck auf den gesamten NHS verringernwürde.
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