Der Patient des Klinikums Bielefeld, der nach Verabreichung eines falschen Medikaments gestorben ist, soll nach Angaben der Staatsanwaltschaft Methadon erhaltenhaben . Was sind die Symptome einer Opiat-Intoxikation und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Ein 26-jähriger Mann starb in einer Klinik in Bielefeld, nachdem er ein Medikament erhalten hatte, das für seinen Zimmernachbarn gedacht gewesen war. Darüber informierte gestern ein Sprecher des Krankenhauses. Die gerichtsmedizinische Untersuchung sei noch nicht abgeschlossen und die Todesursache bisher nicht abschließend geklärt, sagte ein Sprecher der Bielefelder Staatsanwaltschaft am heutigen Donnerstag. „Aber wir gehen nach bisherigem Stand davon aus, dass er Methadon erhalten hat.“
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Klinikpatient stirbt nach Arzneimittelverwechslung
Wie genau es zu der Verwechslung kommen konnte, war auch eine Woche nach dem Tod des Patienten zunächst unklar. Man ermittle wegen fahrlässiger Tötung, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Das richte sich zunächst gegen „Unbekannt“, da man noch nicht wisse, wer für die Verwechslung verantwortlich sei.
Nachdem bei dem Patienten starke Nebenwirkungen aufgetreten waren, hatte man ihn zunächst auf die Intensivstation des Klinikums verlegt, danach in die neurologische Fachabteilung der Evangelischen Klinik in Bielefeld. Einem WDR-Bericht zufolge war der Mann in der kommunalen Klinik erfolgreich operiert worden, stand nach dem Routine-Eingriff kurz vor seiner Entlassung. Dann sei es zu der Medikamenten-Verwechslung gekommen.
Viele Darreichungsformen auf dem Markt
Nicht erst seit der Opioidkrise in den USA ist das Risikopotenzial vor allem schnell freisetzender Darreichungsformen der Betäubungsmittel auch vielen Laien bekannt. Bei sachgemäßem Gebrauch sind sie jedoch eine wichtige Option insbesondere in der Schmerztherapie: Opioide sind Mittel der Wahl zur Behandlung von Patienten mit starken bis sehr starken Schmerzen, unter anderem bei Tumorpatienten. Sie sind in vielen verschiedenen Darreichungsformen am Markt und können oral, parenteral, intrathekal, epidural, bukkal, nasal oder transdermal angewendet werden, abhängig vom Schmerztyp und der Intensität. Die Dosierung erfolgt individuell anhand der Schmerzcharakteristik, -intensität und -dauer sowie der Komedikation, heißt es in der 11. Auflage von „Mutschler Arzneimittelwirkungen“ (Geisslinger, Menzel, Gundermann, Hinz, Ruth).
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