Die Empfehlungen: je nach Figur zwischen 0 und 16 Kilo Gewichtszuwachs
Trotz der vergleichsweise geringen Auswirkungen ermittelten die Forscher auch, bei welcher Gewichtszunahme Mütter und Kinder abhängig von der Ausgangsfigur am gesündesten waren.
Empfohlene optimale Gewichtszunahme während der Schwangerschaft
Von den Teilnehmerinnen der Studie verfehlten mehr als 45 Prozent diese Ziele: 11,3 Prozent der Frauen legten zu wenig Gewicht zu, 33,8 Prozent hatten am Ende der Schwangerschaft mehr Kilos auf der Waage als empfohlen. Ein Großteil davon gewann vor allem in der ersten Hälfte der Schwangerschaft stark an Gewicht.
Im Hinblick auf Frauen mit extremem Übergewicht sollten die Ratschläge jedoch mit Vorsicht interpretiert werden. In dieser Gruppe standen den Wissenschaftlern nur Daten von wenigen Teilnehmerinnen zur Verfügung. Dies erklärt auch, warum Frauen mit Fettleibigkeit Grad 2 den Ergebnissen zufolge weniger zunehmen sollten als Frauen mit Fettleibigkeit Grad 3. Eine biologische Ursache für dieses Ergebnis sei unwahrscheinlich, schreiben die Wissenschaftler.
Die Empfehlungen decken sich grob mit Ratschlägen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die 2017 veröffentlicht wurden. Demnach sollten:
- untergewichtige Frauen zwischen 12,4 und 18 Kilogramm zunehmen,
- normalgewichtige Frauen zwischen 11,5 und 16 Kilogramm,
- übergewichtige Frauen zwischen 7 und 11,5 Kilogramm und
- fettleibige Frauen zwischen 5 und 9 Kilogramm.
Fast die Hälfte verfehlt die Ziele
Dass der BMI vor der Schwangerschaft einen noch größeren Einfluss auf die Gesundheit von Mutter und Kind hat als die Gewichtszunahme während der Schwangerschaft, sei eine wichtige Information für die Beratung von Frauen, die eine Schwangerschaft planen, schreiben die Forscher.
Gleichzeitig bedeuten die Ergebnisse jedoch auch, dass sich werdende Mütter nicht verrückt machen sollten, wenn sie die Ratschläge zur Gewichtszunahme nicht einhalten. Dafür spricht zusätzlich, dass sich die Forscher bei ihren Empfehlungen nur auf den Bereich konzentrierten, in denen die Frauen seltener als der Durchschnitt Komplikationen erlitten. Hätten sie auch Frauen mit einbezogen, bei denen das Risiko genau im Durchschnitt lag, wären die Spannen größer ausgefallen.
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