Persönliche Gesundheit

Was hilft gegen Mundgeruch?



Liegen keine Krankheiten vor, ist er zwar harmlos. Dennoch ist Mundgeruch ein unangehmer Begleiter. Welche Mundhygiene-Tipps gegen fauligen Atem helfen und ab wann man zum Arzt sollte

Frischer Atem gefällig? Mit unseren Pflegetipps gehört Mundgeruch bald der Vergangenheit an!

Richtig schlimm ist Mundgeruch, wenn Betroffene ihn selbst erschnuppern. Meist wird aber erst mal ihr Gegenüber auf den fauligen Atem aufmerksam – und schweigt dann aus Höflichkeit. Statistisch gesehen leidet jeder Vierte in Deutschland unter Mundgeruch, der nicht nur vorübergehend durch den Genuss von Knoblauch oder Zwiebeln verursacht wurde, berichtet die Bayerische Landeszahnärztekammer (BLZK). Den meisten Menschen ist er unangenehm und peinlich. Doch in vielen Fällen können Betroffene selbst etwas dagegen tun.

Ein zu trockener Mund verursacht Mundgeruch. Deshalb sollten Betroffene austrocknende Getränke wie Tee mit Gerbstoffen, Kaffee oder Alkohol nicht übermäßig konsumieren und auch das Rauchen vermeiden. Regelmäßiges Wassertrinken fördert zudem den Speichelfluss. Er spült Keime fort und reinigt die Mundhöhle. Eine gründliche Mundhygiene trägt dazu bei, dass Geruch bildende Bakterien sich nicht so stark vermehren können oder gar nicht erst entstehen. Andernfalls zersetzen sie Essens- und Zellreste und produzieren so flüchtige Schwefelverbindungen. Diese verursachen den typischen, nach faulendem Kohl riechenden Atem.

Gute Mundhygiene hilft gegen geruchsbildende Bakterien

Haben sie genug Nahrung, können sich die Bakterien in Belägen, zwischen den Zähnen oder in den Vertiefungen der Zungenoberfläche ungestört vermehren. "Ablagerungen sind eine häufige Ursache für Mund­geruch", sagt die Zahnärztin Nicola Huber aus München.  Durch Zähneputzen allein gelangt man dort nicht hin. Doch mit umfassenden Hygienemaßnahmen lassen sich auch versteckt sitzende Bakterien beseitigen (siehe Bildergalerie).

Daneben sind Zahnerkrankungen wie Karies oder Parodontitis häufig die Verursacher von Mundgeruch, genauso wie Infektionen im Nasen-Rachen-Trakt. Seltener sind Diabetes, Erkrankungen des Verdauungstrakts oder Medikamente, die den Speichelfluss reduzieren, der Grund für den schlechten Atem. Wer trotz umfassender Hygiene dauerhaft unter dem Problem leidet, sollte deshalb unbedingt beim Zahnarzt die Ursachen klären lassen.

Mit diesen Tipps bekämpfen Sie Mundgeruch


Säubern Sie auch die Zahnzwischenräume

Auch ausgefeilte Bürstenmodelle und eifrige Putzer erreichen nicht alle Stellen zwischen den ­Zähnen. Zahnärztin Nicola Huber empfiehlt, die Zwischen­räume deshalb täglich mit einer Inter­dentalbürste von Belägen zu reinigen. Die zahnfleischschonende Anwendung erklären der Zahnarzt oder Dental­hygieniker. Mit Zahnseide lassen sich Speisereste und Plaque aus besonders engen Ritzen entfernen.

Die Zunge sollte nicht vergessen werden

"Die Zunge sollte täglich gereinigt werden", sagt Sylvia Fresmann, Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Dentalhygieniker. Flache Zungenbürsten ­tun das gründlicher als Schaber, sollten jedoch ­regelmäßig ausgetauscht werden – am besten immer gleich mit der Zahnbürste zusammen.

Normale Zahnbürsten verursachen leicht Würgereiz. Wem das auch mit der Spezialbürste passiert, dem raten Experten, die Prozedur mit geschlossenen Augen zu versuchen. Wer mag, kann ein antibakterielles Gel für die Zungenreinigung verwenden.

Spülen Sie den Mundraum

Mundspülungen mit Chlorhexidindigluconat können helfen, oberflächliche Bakterien zu beseitigen. Der BLZK empfiehlt zudem Lösungen mit Zinkfluorid, Cetyl-Pyridin-Chlorid oder Wasserstoffper­oxid, deren Nutzen wissenschaftlich belegt sei. "Weil sie die Zähne verfärben und teilweise aggressiv sind, sollten solche Spülungen höchstens 14 Tage lang angewandt werden", warnt Huber.

Befeuchten Sie die Schleimhäute im Mund

Um die Schleimhäute feucht zu halten, sollte man ausreichend und vor allem regelmäßig trinken, am besten reines Wasser. "Manche Patienten schwören auch aufs Ölziehen", sagt Dentalhygienikerin Fresmann. Dabei bewegt man beispielsweise einen Esslöffel Sonnenblumenöl 20 Minuten lang im Mund hin und her, spuckt es dann aus.

Pastillen oder Kaugummis ohne aktive Inhaltsstoffe stimulieren ebenfalls die Speichelbildung und haben laut BLZK zudem einen mechanischen Reinigungseffekt. Trotzdem machen sie den Atem nur vorübergehend frisch.

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Ein heikles Thema, über das niemand gerne spricht. Die Ursachen von schlechtem Atem liegen zumeist im Mund selbst, seltener stecken ernste Erkrankungen dahinter

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